Ich wurde in Armenien geboren, in einer Zeit des Krieges und des Umbruchs. Mein Vater, ein berühmter Bildhauer, verließ uns, als meine Mutter unerwartet mit mir schwanger wurde. Mit 41 Jahren dachte sie, ihre Familie sei vollständig. Plötzlich stand sie allein in einer Welt voller Unsicherheit und Schmerz. Wir lebten auf nur 13 Quadratmetern, ohne Unterstützung. Mein Vater war für mich nur ein Gesicht im Fernsehen. Nur meine Tante blieb uns nah.

Meine Mutter, mein größtes Vorbild, kämpfte unermüdlich für eine bessere Zukunft für mich. In einer konservativen Gesellschaft ermutigte sie mich stets, an Bildung und Chancen zu glauben. Ich kämpfte mich aus unserem engen Raum heraus, doch Deutschland war nie mein Ziel. Ich wollte in Italien studieren, aber das Leben führte mich unerwartet hierher. Ich erkannte, dass ich vor mir selbst floh. Zwei gescheiterte Ehen und die Last meiner Vergangenheit hielten mich gefangen in einer inneren Leere.

Die Geburt meines Kindes während des Studiums wurde zum Wendepunkt. Sie zwang mich, mich meinen Blockaden zu stellen. In dieser Zeit traf ich einen Menschen – meinen Aktivator. Er war der Katalysator, der all das freilegte, was ich so lange unterdrückt hatte. Durch ihn entdeckte ich die Stärke und Liebe in mir. Die Heilung begann, und nach 35 Jahren meldete sich plötzlich mein Vater. Doch der eigentliche Wendepunkt lag in mir: Ich hatte mich selbst gefunden.

Heute weiß ich, dass all meine Erfahrungen mich zu der Frau gemacht haben, die ich jetzt bin – eine Frau, die ihre Wunden heilt, ihre Kraft erkennt und nun anderen hilft, ihren Weg zu finden. Ich habe meine Geschichte neu geschrieben – als Geschenk an mich und an die Welt.